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25 Mai 2023,05:54
Wöchentlicher Ausblick
25 Mai 2023, 05:54
Wichtig in dieser Woche: das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll der Fed-Sitzung und weitere Neuigkeiten zu den Gesprächen über die US-Schuldengrenze.
Gestern wurde das Protokoll der Fed-Sitzung vom 2. und 3. Mai veröffentlicht, in dem die Beamten unterschiedliche Meinungen darüber äußerten, ob die Zinserhöhungen fortgesetzt werden sollten. Bestätigt hat sich jedoch die allgemeine Meinung, dass die Auswirkungen der aggressiven Straffung der Fed in den letzten 14 Monaten gerade erst beginnen, sich zu zeigen.
"Die Teilnehmer äußerten sich allgemein unsicher darüber, inwieweit eine weitere Straffung der Geldpolitik angemessen sein könnte", heißt es im Protokoll, und es wird betont, dass die Teilnehmer der Sitzung es vorzogen, weitere Indikatoren für eine Abkühlung der Inflation abzuwarten, sich aber die Option für künftige Zinserhöhungen offen hielten. Beamte neigen zu einer Pause im Juni, um abzuwarten. Das Fedwatch-Tool der CME zeigt, dass 67% auf eine Pause bei der Zinserhöhung wetten, während die anderen 33% auf eine 25-Punkte-Erhöhung wetten.
Vorhersehbarerweise wurde im Protokoll auch auf die katastrophalen Folgen eines Zahlungsausfalls der USA hingewiesen. Die Gespräche über die Schuldenobergrenze gehen weiter, ohne dass ein Abschluss in Sicht ist, obwohl sowohl Präsident Joe Biden als auch der Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, sich optimistisch geäußert haben. Wie frühere Debatten über die Schuldenobergrenze gezeigt haben, neigen die Gespräche dazu, sich bis zur letzten Minute hinzuziehen, bis eine der beiden Seiten zum Nachgeben (oder zu einem Kompromiss) gezwungen ist - nicht ohne zu sagen, dass ein solches Vorgehen nicht ohne Folgen bleibt.
Der Optimismus im Zusammenhang mit den Gesprächen hat dem Dollar Auftrieb gegeben, und der Dollar-Index notiert über 104, obwohl die Fed eine mögliche Pause bei der Zinserhöhung in der kommenden Juni-Sitzung signalisiert hat. Die Ironie dabei: Während die Gespräche über die Anhebung der Schuldenobergrenze von $31,4 Billionen US-Dollar ständig zwischen Optimismus und Angst hin und her schwankten und zu einer kurzfristigen Volatilität des Dollars führten, befand sich der "Königsdollar" im vergangenen Monat in einem stetigen Aufwärtstrend, da die Anleger einen sicheren Hafen vor genau dem Ereignis suchten, das die US-Wirtschaft zum Entgleisen zu bringen droht (oder es tut).
Es ist wichtig zu verstehen, dass das so genannte X-Datum des Finanzministers, der 1. Juni, eher symbolisch ist, da das genaue Datum eines Zahlungsausfalls der USA von den Steuereinnahmen im Mai und Juni abhängt.
Die vollen Folgen des Schuldenszenarios hängen nicht unbedingt davon ab, dass die Schuldenobergrenze bis zum 1. Juni angehoben wird. Die Rating-Agentur Fitch droht bereits damit, die AAA-Bonität der USA wegen der ausweglosen Situation bei der Schuldenobergrenze herabzustufen, was erhebliche Auswirkungen auf die US-Anleihen- und Aktienmärkte haben wird. Eine Herabstufung würde angeblich die Kreditkosten erhöhen und die Wirtschaft bremsen - was genau das sein könnte, was die Fed anstrebt.
Die Anleger sollten auf die US-Quartalszahlen zum BIP für Q1 achten, die heute um 15:30 Uhr (GMT+3) veröffentlicht werden. Es wird eine deutliche Verlangsamung auf 1,1% erwartet, gegenüber 2,6% im letzten Quartal.
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